Augenarzt-Praxis Dr. Holger Schmalstieg

Präzisionsvermessung des Sehnerven (HRT)

Die Vermessung des Sehnerven mit der Optischen Kohärenz Tomographie (OCT) stellt einen wesentlichen Fortschritt für Früherkennung und Verlaufsbeobachtung des Glaukoms (Grüner Star) dar.

Die Untersuchung mit dem OCT ist schmerzfrei, dauert etwa 2 Minuten und kann meist ohne Pupillenerweiterung durchgeführt werden. Mit einem Laser wird der Bereich des Sehnervens und seiner Umgebung abgetastet und dann aus dem reflektierten Licht eine dreidimensionale Darstellung errechnet. Weiterhin werden die Nervenfaserschichtdicke und die Schichtdicke der Nervenzellen gemessen und dargestellt. Daraus wird ein farbcodiertes Bild erstellt. Die so gewonnenen Daten können einerseits mit tausenden von gesunden Datensätzen verglichen werden, andererseits ergibt sich hier eine Möglichkeit der exakten Dokumentation im zeitlichen Verlauf.  Dadurch kann die Entwicklung des Glaukoms oft lange vor dem Auftreten spürbarer Beschwerden festgestellt werden. Ein so genanntes Offenwinkelglaukom verursacht in der Regel keine Schmerzen, führt aber schleichend zu einem zunehmenden Schaden der Sehnerven. Dieser Schaden wird zunächst vom Betroffenen nicht wahrgenommen. Erst wenn ca. 50 % der Fasern des Sehnervenkopfes untergegangen sind, entstehen wahrnehmbare Einschränkungen des Gesichtsfeldes. Neben den klassischen Untersuchungen (Augeninnendruck, Augenhintergrund, Gesichtsfeld und Sehschärfe) kann die Untersuchung mit dem OCT wesentlich dazu beitragen, ein Offenwinkelglaukom frühzeitig zu erkennen oder auszuschließen.

Messung der Hornhautdicke (OCT oder Pentacam)

Der größte Risikofaktor für das Entstehen eines Glaukoms (Grüner Star) ist der Augeninnendruck. Die korrekte Messung des Augeninnendruckes setzt jedoch voraus, dass die Hornhaut eine normale Dicke (545 µm) besitzt. Diese Voraussetzung besteht aber nur bei etwa 90% aller Menschen. Um sicher zu sein, dass der gemessene Wert tatsächlich dem korrekten Augeninnendruck entspricht, kann mit der Messung der Hornhautdicke diese Fehlerquelle ausgeschlossen oder der Messfehler ermittelt werden.

Weiterhin ist gesichert, dass die verringerte Hornhautdicke - auch nach mathematischer Korrektur des gemessenen Augeninnendruckes - einen eigenständigen Risikofaktor für ein Glaukom darstellt.

Die Messung der Hornhautdicke mit dem OCT oder der Pentacam wird ohne Berührung der Augen durchgeführt, dauert wenige Minuten und erhöht die Sicherheit, mit der der Augenarzt eine korrekte Diagnose stellen kann.

Früherkennung von Gesichtsfeldschäden (Blau-Gelb Perimetrie)

Ergänzend zur bisherigen Gesichtsfelduntersuchung mit einem sogenannten Halbkugelperimeter, das viele aus der Praxis ihres Augenarztes kennen, ermöglicht die FDT-Perimetrie ein besseres und früheres Erkennen einer funktionellen Schädigung des Sehnervens. Es gibt sehr unterschiedliche Arten von Nervenzellen in der Netzhaut. Durch diese spezielle Lichttechnik können diese Zellen selektiv untersucht werden. Geprüft werden in einer sehr kurzen Untersuchungszeit von ca. 1-4 Min. die Art von Netzhautzellen für die Erkennung von Flimmern, die nach neueren Erkenntnissen bei der Glaukomerkrankung sehr früh betroffen sind. Das Verfahren ist besonders patientenfreundlich und deshalb auch z. B. bereits bei Kindern einsetzbar.

 

 

Glaukomvorsorge mit dem Pascal Contour Tonometer (PCT)

Die digitale Augendruckmessung

Eine moderne in der Schweiz entwickelte Messtechnik erlaubt die Messung des „wahren“ Augeninnendruckes und der Augendruckpulskurve. Die Augendruckmessung hat sich in der Medizingeschichte immer weiter entwickelt:

Die älteste und einfachste Methode besteht in der Palpation. Das bedeutet nichts anderes als mit den Fingern zu fühlen. Es ist aber auch zugleich die ungenaueste Methode – eine klassische Schätzometrie. Sie funktioniert aber immer und überall und ein geübter Untersucher kann auf etwa 5 mmHg genau schätzen.

Das erste brauchbare und zuverlässige Tonometer (Augeninnendruckmesser) von Schiöz hatte eine Art Briefwagenmechanismus, mittels dem gemessen wurde wie tief ein durch verschiedene Gewichte beschwertes Stempelchen die Hornhaut am liegenden Patienten eindrückt. Je tiefer das Stempelchen drückt, desto geringer der Innendruck. Diese Methode funktioniert nur im Liegen oder mit überstrecktem Kopf und ist für den Untersuchten unangenehm.
 
Der derzeitige Goldstandard der Tonometrie ist die Applanationstonometrie nach Goldmann. Ein Messkörperchen plattet die durch Tropfen unempfindliche Hornhaut ab. Anhand der dafür benötigten Kraft kann auf den Augeninnendruck geschlossen werden.
 
Das Pascal Tonometer hat einen drucksensiblen Messkopf, der in wenigen Sekunden hunderte von Messungen erhebt und so eine Druckkurve bestimmt mit einem systolischen und einem diastolischen Wert (wie beim Blutdruck). Diese Methode kommt dem "wahren" Augendruck am nächsten, ist aber apparativ und zeitlich etwas aufwändiger als die Goldmann Tonometrie. 

Augeninnendruck - Selbstmessung (Ocuton-S, Proview)


Neben den reinen Augeninnendruckwerten spielen auch die Tagesdruckschwankungen des Augeninnendruckes eine bedeutende klinische Rolle. Die Selbstmessung ermöglicht es, den Augeninnendruck auch zu Tageszeiten zu messen, in denen keine Praxis geöffnet ist und verschafft eine Unabhängigkeit für den Patienten.

Sie möchten Ihren Augeninnendruck selber messen? Kein Problem! Wir verfügen über 2 Systeme zum Verleihen, die dies ermöglichen.

Das Ocuton-S-Messgerät ist ein von Prof. Draeger  auch für die Raumfahrt entwickeltes Gerät, das in allen Lagen Messungen ermöglicht. Die Handhabung des Messgerätes bedarf der Einübung. Zur Messung ist die Gabe von Augentropfen wie in der Praxis erforderlich.

Das Proview-Messgerät ist von der Handhabung her deutlich einfacher, denn es misst durch Aufsetzen auf das teilweise geschlossene Augenlid und man benötigt darum auch  keine Augentropfen (Link). Dieses Tonometer ist zur Zeit nur in den USA erhältlich, wir können es Ihnen ausleihen.



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